Neben den Online-Befragungen an der Schule, die sicherlich nicht ganz so spannend für euch sind, führen wir auch ereignisvollere Aktionen durch. Wie am 26. Juni 2023 das Talk Together Zusammentreffen, das von einigen von euch geplant und umgesetzt wurde. Vielen Dank dafür, auch allen anderen, die mitgemacht haben!
Ihr habt einen Mobber und Gemobbten gefragt: Wie lange wurdest du/hast du gemobbt? Wie fühlt es sich an in beiden Positionen? Was war das Schlimmste dabei? Warum mobbt man welche, die nichts Negatives getan haben?
Die eingeladenen Befragten sind Jan Schmale und der von Cybermobbing betroffene Lukas Poland (Helden e.V., Cybermobbing-Hilfe e.V.), die über ihre negativen Erfahrungen mit Ausgrenzung zu ihrer damaligen Schulzeit berichten. Sie klären darüber regelmäßig an verschiedenen Schulen oder in den Medien auf, um Anderen möglicherweise dieses psychische Leid zu ersparen.
Das haben sie erzählt:
Ex-Gemobbter Lukas
„Mobbing besteht aus den drei Kriterien von Machtungleichheit, Wiederholbarkeit und Schädigungsabsicht“
„Es gab wenig Unterstützung seitens der Schule, sodass ich mich hilflos, wütend und machtlos fühlte und eine Angst vor der Schule entwickelte“
„Das Schlimmste sind die Fotos mit Beleidigungen, Drohungen und Falschbehauptungen, die immer noch online sind und dadurch jeder mich an der Schule kannte. Ich hatte Angst davor, welche Drohung wahr gemacht wird“
Ex-Mobber Jan
„Wenn ich mich über Andere mit weniger Macht in der Gruppe lustig mache, finden das Andere witzig und ich wurde beliebter“
„Ich bin mitschuldig daran, dass dieser Mensch, so wie er nun ist, geworden ist. Hätten wir ihn nicht so behandelt, hätte er vielleicht bessere Entscheidungen in seinem Leben getroffen“
„Man versteht die Problematik nicht ohne Aufklärung, bis es einen heftig entgegenkommt, wenn man weiß, was man Anderen angetan hat“
„Man mobbt Andere oder lacht mit, um beliebter und mächtiger in der Gruppe und nicht auch selbst angegriffen zu werden“
„Es geht nie um das Opfer, sondern dass der Täter versucht, seine Position zu verbessern“
„Solange keine Beweise gesichert sind, hat die Schule wenig Möglichkeit, den Opfern zu helfen“
„Leute werden leise, sobald jemand eingreift, weil sie auf einmal über die Situation nachdenken müssen, die an sich nicht witzig ist“
“Es ist gar nicht so wichtig, was Betroffene wissen, was zu tun ist, sondern dass die Anderen das wissen und bei Konflikten nicht nur dabei stehen, sondern eingreifen und Hilfe holen“
Wir hoffen, wir konnten durch die zwei Erfahrungsberichte und gemeinsame Moderation eurer Fragen mehr Bewusstsein über diese Problematik durch Gruppendynamik schaffen, um nachhaltig ein respektvolles Schulklima zu fördern.
Doch wie respektvoll wird bei EUCH an der Schule miteinander umgegangen und was wollt ihr verändert haben? Um eure Geschichten wird es bei der nächsten Aktion mit euch gehen, um gemeinsam Lösungen zu finden, für eine bessere Schulzeit.